Runkelrübe

Runkelrübe

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Rụn|kel|rü|be 〈f. 19Angehörige einer Gattung der Gänsefußgewächse, aus der durch Züchtung die Rote Rübe, Zuckerrübe u. a. hervorgegangen sind [1. Teil zu mhd. runke „Runzel“ nach dem runzeligen Samen, od. zu Runken „großes Stück Brot“ nach der großen, derben Wurzel; 2. Teil = Rübe]

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Rụn|kel|rü|be, die [wahrsch. zu landsch. Runken = unförmiges, dickes Stück, nach der dicken Wurzel der Pflanze, od. zu Runzel, nach den auffallend runzligen Samen]:

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Runkelrübe,
 
Beta, Gattung der Gänsefußgewächse mit etwa fünf Arten, verbreitet in Europa und im Mittelmeergebiet; ein-, zwei- oder auch mehrjährige Kräuter mit aus Wurzel und Hypokotyl gebildeten, mehr oder weniger deutlich ausgeprägten Rüben als Speicherorganen; Blüten zu mehreren in Knäueln, die einfache oder (rispig) zusammengesetzte Ähren bilden. Stammform aller Nutzpflanzen dieses Verwandtschaftskreises ist die Meerstrandrübe (Wilde Rübe, Beta vulgaris ssp. maritima) mit kaum verdickter, langer, reich verzweigter Pfahlwurzel und kleinen Blättern an niederliegenden Sprossen. Aus dieser an den Küsten des Mittelmeeres und der Nordsee beheimateten Sippe sind alle Beta-Rüben (Futter- oder Runkelrübe, Zuckerrübe, Rote Rübe, Mangold) hervorgegangen. Die Gemeine Runkelrübe (Futterrübe, Futterrunkel, Dickrübe, Beta vulgaris ssp. vulgaris var. alba) ist zweijährig. Die mächtigen Speicherorgane (Hypokotylanteil größer als Wurzelanteil) entstehen im ersten Jahr. Sie ragen weit aus dem Boden, außer bei den »Substanzrüben« (Gehaltsrüben, Halbzuckerrüben), deren weitgehend in der Erde liegendes Speicherorgan im Unterschied zu den übrigen, den »Massenrüben« (mit hohen Erträgen), relativ wenig Masse, aber einen hohen Trockensubstanzgehalt hat. Die Rüben der Futterrübe dienen v. a. als in Mieten gut lagerbares Wintersaftfutter für Rinder und Schweine. Im Vergleich mit der Zuckerrübe ist die Runkelrübe in Bezug auf Klima und Boden anspruchsloser. Der außer grün- auch weiß-, gelb-, rot- oder buntblättrige Mangold (Beta vulgaris ssp. vulgaris) ist zweijährig; seine Wurzel ist kaum verdickt. Je nach Blattausbildung unterscheidet man Schnittmangold (Blätter selten über 20 cm lang, ergeben spinatartiges Gemüse) und Rippenmangold (Stiel-, Stängelmangold; Blätter steif aufrecht stehend, sehr lang, dickrippig; der bis 10 cm breite Blattstiel geht in eine stark hervortretende Blattmittelrippe über; Blattstiele und -rippen ergeben ein spargelähnliches Gemüse).
 

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Rụn|kel|rü|be, die [wahrsch. zu ↑Runken, nach der dicken Wurzel der Pflanze, od. zu ↑Runzel, nach den auffallend runzligen Samen]: als Viehfutter angebaute krautige Pflanze mit einer dicken, weit aus dem Boden ragenden Wurzel; Futterrübe.

Universal-Lexikon. 2012.

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